Zum vierten Mal veranstaltete die Ethernet POWERLINK Standardization Group (EPSG) einen Wettbewerb für innovative Projekte und Automatisierungskonzepte auf Basis des offenen Industrial-Ethernet-Protokolls POWERLINK. Teilnahmeberechtigt am Industrial Ethernet Award waren alle Studenten europäischer Universitäten und Fachhochschulen. Für die innovativsten und kreativsten Projekte erhielten die Bestplatzierten Preise im Wert von insgesamt 50.000 Euro.

Die besten fünf Teams des 4. Industrial Ethernet Awards wurden zum Social-Networking-Event ins B&R Headquarter eingeladen.

Die Bandbreite möglicher Projekte reichte von mechatronischen Applikationen zur Lösung industrieller Anwendungen über die Entwicklung neuer Geräte mit POWERLINK-Anschaltung bis hin zur Implementierung neuer Features im openPOWERLINK-Stack. Die Projekte sollten lediglich einen konkreten Bezug zu Industrie 4.0/IoT haben.

Ablauf der Projekteinreichungen

Ein Projektteam bestand aus maximal vier Studenten sowie einem universitären Supervisor – meist einem betreuenden Professor. Die Studenten sollten bevorzugt aus einem thematisch relevanten Studiengang kommen, wie Elektrotechnik, Automatisierung, Informatik oder technische Mathematik. Ziel war es, sowohl einen funktionierenden Prototyp zu bauen als auch ein wissenschaftliches Paper dazu zu verfassen.

Die Beurteilung der Projekte erfolgte nach mehreren Kriterien. Dazu zählten insbesondere die Projektidee und Kreativität, die Präsentation der POWERLINK-Technologie und die Verfolgung des Open-Source-Konzepts, aber auch die Gesamtqualität des Engineerings sowie des wissenschaftlichen Papers.

27 Teams aus zehn Nationen registrierten ihre Projekte bis Februar 2017. Daraus wurden die besten fünf von einer vierköpfigen Jury ausgewählt. Die Jurymitglieder waren Stefan Schönegger, CEO bei EPSG, Wolfgang Seiss, Head of Open Automation Technology Solutions bei B&R, Dimitri Philippe, CEO bei BE.services, und Carsten Emde, General Manager bei OSADL.

Die Preisverleihung fand am 20. Oktober 2017 statt. Den fünf Top-Teams wurde hier einiges geboten: Neben einer kostenlosen Übernachtung in Österreich fand ein Event, mit gemeinsamen Abendessen, Go-Kart fahren, Unternehmensbesichtigung und vieles mehr, statt. Zudem konnten sie die wissenschaftlichen Ergebnisse im Rahmen gesponserter Open-Access-Artikel veröffentlichen. Diese sind für die jungen Wissenschaftler von großer Bedeutung, da freie Arbeiten öfter gelesen und zitiert werden als andere.

Beim Go-Kart fahren in Salzburg wurde der Ehrgeiz der Teilnehmer erneut geweckt.
Gemeinsames Abendessen im Restaurant Hammerschmiede.
Das Schmieden von Hufeisen fand bei der POWERLINK-Runde großen Anklang.
Die Gewinner des 4. Industrial Ethernet Awards dürfen sich nicht nur über Preisgelder, sondern auch über eine mögliche Veröffentlichung ihrer Projekte als Open Access Paper freuen.

Die Sieger des Wettbewerbs

Der erste Platz ging an das Team der University of Valencia (Spanien). Bei diesem Projekt ging es um eine hochdynamische Motion-Regelung mittels Bildverarbeitung. Den Schluss des Regelkreises bildet die POWERLINK-Anschaltung einer Event-basierten-Kamera. Diese Art von Kameras misst nur die Veränderung eines Bildes zum nächsten und ist deshalb wesentlich schneller als konventionelle Frame-Kameras, womit völlig neue Automatisierungskonzepte ermöglicht werden.

Mit dem zweiten Platz wurden die Studenten der Technical University of Kosice (Slowakei) ausgezeichnet. Hier wurde der „Pathfinder“ entwickelt, ein AGV für den Transport von Materialien in Krankenhäusern. Pathfinder wurde mit den neuesten B&R-Komponenten ausgestattet und nutzt Software-Stacks für die autonome Lokalisierung, Navigation und Kartierung. Die Stärken des Robotersystems werden hier sehr geschickt mit dem Ethernet-Protokoll POWERLINK verbunden.

Das Team des deutschen Karlsruhe Institute of Technology (KIT) entwickelte eine Diagnosesoftware zur Visualisierung des POWERLINK-Datenverkehrs in einem Echtzeitnetzwerk – inklusive der genauen Analyse von Prozess- und Servicedaten. Dafür wurden sie mit dem hervorragenden 3. Platz belohnt.

Lobende Erwähnungen erhielten ein weiteres Team des Karlsruhe Institute of Technology (KIT) sowie der University of Poitiers (Frankreich).

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